„Bescheidenheit“, auf Englisch modesty, ist ein Begriff, der von Musliminnen im Hinblick auf den Hidschab, aber auch im Alltag häufig verwendet wird.

Im Quran heißt es: „Und sprich zu den gläubigen Frauen, sie sollen ihren Blick senken und ihre Bescheidenheit bewahren, ihre Schönheit und ihren Schmuck nur so zur Schau stellen, wie es normalerweise der Fall ist, und ihre Schleier über ihre Brüste ziehen…“ (Quran 24:31).

Bescheidenheit bedeutet, stark vereinfacht, in der Öffentlichkeit nur das Nötigste des weiblichen Körpers sichtbar zu machen.

Für die meisten Musliminnen sind dies Gesicht und Hände, aber manche bedecken auch das Gesicht, manchmal auch zusätzlich die Hände. Während viele sich darauf beschränken, den Kopf und den Körper mit mehr oder weniger eng geschnittener Kleidung zu bedecken, verhüllen andere Frauen auch ihre Formen mit weitgeschnittenen, blickdichten Kleidern. 

Auch zur Bescheidenheit gehört für manche Musliminnen, auf auffälliges Make-up oder auffälligen Schmuck zu verzichten, eher unauffällig zu sein, sodass auch ihre Schuhe keine lauten Absätze haben, mit denen eine Frau die Aufmerksamkeit auf sich ziehen würde.

Die muslimischen Frauen tun dies in unterschiedlichem Ausmaß. Während einige nur darauf achten, nicht zu viel Haut zu zeigen, gehen andere sehr viel weiter. Die weitreichendste (und seltenste) Form besteht darin, das Haus nur zu verlassen, wenn es unbedingt nötig ist – und dann auf eine vollständige Verhüllung zu achten. So weit gehen in Deutschland nur sehr wenige muslimische Frauen. 

Muslimische Frauen, die auf Bescheidenheit achten, wollen ihre Privatsphäre schützen und ungewollte Aufmerksamkeit vermeiden. Sie signalisieren damit auch, dass ihre inneren Werte eher Beachtung finden sollen als Äußerlichkeiten. Sie wollen so gesehen werden, wie sie wirklich sind, nicht nur nach ihrem Äußeren beurteilt werden.

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