Im Gespräch mit Musliminnen fällt mir immer wieder auf, wie privilegiert ich bin, im Gegensatz zu vielen von ihnen: Ich bin weiß, habe die deutsche Staatsbürgerschaft, spreche fließend Deutsch und bin wirtschaftlich abgesichert. Ich bin außerdem nicht behindert - bei muslimischen Frauen sorgen sichtbare Behinderungen oft für zusätzliche Diskriminierung.
Ich erlebe zwar rassistische Anfeindungen, weil ich mich verschleiere und damit von vielen für eine Muslimin gehalten werde, aber mein Leben ist doch sehr privilegiert: keine Probleme bei der Wohnungs- oder Arbeitssuche, keine Schwierigkeiten aufgrund meiner Staatsangehörigkeit und meiner Sprache.
Ich bin mir dieser Privilegien sehr bewusst. Und darum kämpfe ich gegen die Diskriminierung muslimischer Frauen, die in Deutschland leider immer noch allgegenwärtig ist, im Alltag, bei der Wohnungssuche oder auf der Suche nach einer Arbeitsstelle, im Gesundheitswesen (Stichwort „Morbus Mediterranus“, was dazu führt, dass die Beschwerden muslimischer Frauen regelmäßig nicht ernst genommen werden) und so weiter.