Ich freue mich über Deinen Besuch hier in meinem kleinen Café.
Ich bin Lulua (das bedeutet: Perle), und ich bin eine verschleierte Frau. Über meine Erfahrungen als verschleierte Frau in Deutschland berichte ich auf dieser Seite. Außerdem findest Du hier Informationen rund um dieses Thema.
Neben meinem Blog und einer Art Lexikon sowie einer FAQ gibt es hier auch ein Diskussionsforum. Ich freue mich über Gäste meines Cafés, die dort mit mir und anderen reden möchten.
Du findest mich auch in den Sozialen Medien. Wenn Du magst, kannst Du mir eine E-Mail schicken.
Es gibt natürlich keine statistischen Daten, wie viele Nikab-Trägerinnen die deutsche oder eine andere Staatsangehörigkeit haben – wir müssen uns mit Schätzungen behelfen.
Geschätzt wird, dass von den ca. 2000–4000 Frauen in Deutschland, die zumindest zeitweise einen Nikab tragen, jede Dritte eine zum Islam konvertierte Deutsche ist. Insgesamt sind schätzungsweise zwei von drei Nikab-Trägerinnen deutsche Staatsbürgerinnen. Demnach sind die meisten der Nikab-Trägerinnen in diesem Land nicht zu Gast, sondern sind Bürgerinnen der Bundesrepublik Deutschland.
Von den übrigen Nikab-Trägerinnen haben viele die türkische Staatsangehörigkeit oder die eines arabischen oder nordafrikanischen Staates. Die meisten haben Aufenthaltsrecht in Deutschland.
Dazu kommen noch Frauen, die sich nur zeitweise in Deutschland aufhalten – Touristinnen, Frauen, die für eine Krankenbehandlung im Land sind, Frauen, die hier lebende Verwandte besuchen usw.
Egal ob deutsche Staatsangehörigkeit oder nicht – Artikel 2 (freie Entfaltung der Persönlichkeit) und Artikel 4 (freie Ausübung der Religion) des Grundgesetzes sind keine Bürgerrechte, sondern Menschenrechte. Der Schutz durch diese Grundrechte steht damit allen Menschen in Deutschland zu. Dabei ist Artikel 4 sogar ein Menschenrecht ohne Gesetzesvorbehalt, es kann also nicht durch einfache Gesetze eingeschränkt oder aufgehoben werden.
Es gibt viele verschiedene Gründe für Frauen, Nikab zu tragen – fragt man zehn Nikab-Trägerinnen nach ihrem wichtigsten Grund, bekommt man wahrscheinlich fünfzehn verschiedene Antworten. Die meisten Frauen haben weit mehr als einen Grund. Im Laufe der Zeit kommen manchmal neue Gründe hinzu, die Gewichtung der einzelnen Gründe verschiebt sich.
Die im Westen häufige Annahme, es gäbe genau einen Grund, Nikab zu tragen, ist jedenfalls falsch. Ebenso die meisten Mutmaßungen, was dieser Grund denn wäre.
Frauen, die den Nikab tragen, tun dies aus sehr verschiedenen Gründen. Wir alle haben jeweils verschiedene Gründe, aber ein Grund spielt sehr häufig eine Rolle, wenn auch oft nicht die wichtigste: Der Nikab schützt uns.
Was meinen wir damit, wenn wir den Nikab oder unsere Verschleierung als Schutz betrachten?
Manche Menschen glauben, Frauen, die sich verschleiern, vor allem mit einem Nikab („Vollverschleierung“), seien in einem „Stoffkäfig“ gefangen.
Für mich trifft diese Annahme nicht zu, ich nehme meinen Dschilbab und meinen Nikab weder als „Stoffkäfig“ wahr noch fühle ich mich darin gefangen. Ganz im Gegenteil: Wenn ich in der Öffentlichkeit Dschilbab und Nikab trage, dann fühle ich mich frei. Genauer gesagt: Befreit. Befreit zu einem besseren Leben.
Die Salafiyya* ist eine sehr heterogene Bewegung, kein monolithischer Block.
Sie strebt die Rückbesinnung auf die „Altvorderen“ an, also auf die Muslime der ersten drei Generationen (die as-Salaf as-Salih, die ehrwürdigen und rechtschaffenen Vorfahren im Glauben).